Die Abwendung der USA von ihrer liberalen demokratischen Tradition und damit ihrer Wertegemeinschaft mit Europa ist nicht plötzlich geschehen. Sie ist das Ergebnis einer jahrelangen Entwicklung. Umso wichtiger ist es, sich einen genauen Überblick über die katastrophale Lage der USA zu verschaffen. Bei uns erscheinen mehrere Bücher, die diese wichtigen Themen beleuchten.
Wer Amerika und die amerikanische Kultur verstehen will, sollte sich mit der Geschichte der amerikanischen Literatur befassen. Catherine Mory hat mit »Es war einmal Amerika« eine sehr gut lesbare Geschichte der amerikanischen Literatur geschrieben, die als von Jean-Baptiste Hostache gezeichneter Comic wunderbar in Szene gesetzt wurde und die nicht zuletzt die politischen Implikationen der kulturellen Strömungen ins Auge fasst. Das Sach-Graphic-Novel zeigt nicht nur Einblicke in das Leben der großen Autoren der frühen amerikanischen Literatur, sondern auch die Handlungen ihrer Werke.
In ihrem Buch »Milliardäre, die mächtiger sind als Staaten« beschreibt die französische Starjournalistin Christine Kerdellant den Aufstieg der Tech-Milliardäre wie etwa Musk, Bezos und Zuckerberg. Sie erklärt, wie es ihnen gelungen ist das Kapital einzusammeln, das ihnen zu ihrem ungeheuren Reichtum verholfen hat und damit auch zu politischer Macht. Denn durch die Sozialen Medien, die sie kontrollieren, hebeln sie die traditionelle Meinungsbildung aus und helfen bei der Verbreitung von Fake News und Hetze. Sie wirken kaum mehr kontrollierbar und nutzen unter Trump ihren drastischen Einfluss munter aus. Wie all das zusammenhängt, erklärt dieses wichtige Buch.
Mit religiösem Eifer und viel Geld arbeiten diese Milliardäre auch an der Verwirklichung ihrer großen Utopie, des Transhumanismus: Sie wollen den Menschen „erweitern“, durch die möglichst unmittelbare Verbindung ihres Gehirns an eine KI, in der alles Wissen der Welt abrufbar ist. Aber auch durch eine medizinische und prothetische Verbesserung, die eine unbegrenzte menschliche Lebensdauer ermöglicht. Natürlich werden nur die Mächtigsten Zugriff auf und die Macht über solche Transformationen haben. Der kanadische Soziologe und Politikwissenschaftler Nicolas Le Dévédec befasst sich in dem Buch »Transhumanismus«, genau damit.
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