In dieser Graphic Novel, die Lebendigkeit und historische Genauigkeit miteinander verbindet, erzählt der Historiker Vincent Lemire eine viertausendjährige Geschichte der Heiligen Stadt, die einen ebenso erstaunt wie beunruhigt zurücklässt.
Vor 4000 Jahren war Jerusalem eine kleine, isolierte Siedlung, die auf einem Gebirgskamm zwischen dem Mittelmeer und der Wüste lag. Heute ist es ein Ballungsraum mit fast einer Million Einwohnern, der die Blicke auf sich zieht und Besucher aus aller Welt anlockt.
In der Zwischenzeit wurden hier der Monotheismus erfunden, die größten Eroberer haben sich der Stadt bemächtigt und die größten Imperien haben sich hier bekämpft. Jerusalem war abwechselnd ägyptisch, persisch, jüdisch, griechisch, römisch, byzantinisch, arabisch, kreuzfahrerisch, mameluckisch, osmanisch, englisch, jordanisch, palästinensisch und israelisch und steht im Zentrum der Interessen und Leidenschaften der Welt. Als Wiege des Judentums und des Christentums und als heilige Stadt des Islams ist es heute ein spiritueller Mittelpunkt für mehr als die Hälfte der Menschheit.
In zehn Kapiteln erzählen berühmte und anonyme Akteure und Zeugen, die im Laufe der Jahrhunderte durch Jerusalem gewandert sind, von dieser Melange unterschiedlichster Einflüsse. Die Graphic Novel stellt die Zyklen von Leben und Tod, von Krieg und Frieden, von Höhepunkten und Verfall dar. Jerusalem fällt immer wieder und steht von Jahrhundert zu Jahrhundert wieder auf. Jede Periode der Toleranz macht einer Zeit der Eiferer Platz, und alle, die die alleinige Kontrolle über die Stadt wollten, haben sie schließlich verloren. An diesem Ort, an dem die drei großen monotheistischen Religionen aufeinandertreffen, bekämpfen sie sich, kopieren sich und erfinden sich mit den Werkzeugen ihrer Zeit neu.
»Vincent Lemire, Leiter des französischen Forschungszentrums in Jerusalem, beschäftigt sich seit 25 Jahren mit der Geschichte der Stadt. Er ist unter anderem Spezialist für das maghrebinische Viertel. Es bedurfte eines Forschers dieses Kalibers, um die Balance zwischen wissenschaftlicher Genauigkeit und historischer Erzählung zu finden, aus der man ebenso beunruhigt wie erstaunt hervorgeht: Ist die Menschheit dazu verurteilt, zwischen Abgründen und Gipfeln zu wandern?«
Libération
»Bewundernswert objektiv und leicht zugänglich.«
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