Meine Großmutter hieß Eugénie. Eugénie Appenzell. Vor meiner Geburt im Jahr 1951 hat sie unsere Familie verlassen, aber eine Schachtel mit Fotos und Briefen für mich hinterlassen, damit ich meine erstaunliche Familie und ihre Geschichte kennenlerne, die ich nun mit Ihnen teilen möchte …
Victoria Appenzell, 12, erzählt anhand dieser Fotos ihre Familiengeschichte, beginnend mit ihren Urgroßeltern, den wohlhabenden Bankiers Appenzell, deren Sohn der Erste in der Familie war, der ein »Monster« oder »Freak« war – oder jedenfalls von der Gesellschaft so gesehen und bezeichnet wurde, einfach, weil er »anders« aussah. Von da an werden alle Appenzells mit außergewöhnlichen körperlichen Merkmalen geboren, und so zeigt sie uns das Buch. Sie leiden unter der Ablehnung der Gesellschaft, unter dem Debakel der Wirtschaftskrise des frühen 20. Jahrhunderts und nicht zuletzt unter der Verfolgung durch die Nazis während des Zweiten Weltkriegs. Victoria ist die letzte Überlebende dieser erstaunlichen und liebenswerten Familie.
»Die reale Ausgrenzung und Vernichtung des Andersartigen in grotesk-fantastischer Überzeichnung, die doch den Bogen in die Realität spannt – der Spagat, den Perez und Lacombe hier wagen, ist groß. Doch er gelingt meisterhaft! […] Lacombes durchaus düstere Bilder zitieren Fotografien und Werbeplakate des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts und das edel gestaltete Buch in geprägtem Ledereinband wartet auf Text- und Bildebene mit vielen Bezügen auf.«
Frank Kurt Schulz, Der Rote Elefant
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