Dass alle Menschen von Geburt aus gleich seien, ist eine Überzeugung der westlichen Aufklärung, die in die Menschenrechtserklärungen der Amerikanischen und der Französischen Revolution eingegangen ist. Doch das verhinderte nicht, dass es noch immer Sklaverei, Ungleichheit der Geschlechter und Verelendung ganzer Bevölkerungsgruppen gibt.
1948, nach den Erfahrungen der Gräuel des Zweiten Weltkriegs und vor allem des Holocaust, formulierten die Vereinten Nationen unter der Federführung von Eleanor Roosevelt und René Cassin die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Diese ist kein verbindliches Völkerrecht, sondern ein Modell, das längst nicht allen Staaten passte. Die Sowjetunion sah die sozialen Rechte nicht genug betont, der südafrikanische Apartheidstaat fand gar nicht, dass alle Menschen dieselben Rechte haben sollten, die Saudis wollten Frauen keine gleichen Rechte geben und den Menschen keine freie Wahl ihrer Religion zugestehen; auch die USA haben die Folter legitimiert, und gleicher Zugang zur Bildung ist nicht einmal in Deutschland durchgesetzt. Also muss an der Formulierung und vor allem der Durchsetzung der Menschenrechte weitergearbeitet werden.
»Menschenrechte sind kein gegebenes Gut. Sie müssen wieder und wieder neu erkämpft werden.«
Carolin Wagenitz, KIMI – Das Siegel für Vielfalt
»Der Comic ›Die Menschenrechte‹ aus der ›Comic-Bibliothek des Wissens‹ zeigt, dass Menschenrechte noch längst keine Selbstverständlichkeit sind. Doch wer rechte Ideologien erkennt und versteht, wie die Mechanismen dahinter funktionieren, kann sich ihnen entgegenstellen.«
Marlene Zöhrer, Amnesty International Journal
»David Vandermeulen, dem Leiter [der Comic-Bibliothek des Wissens], ist es wieder einmal erstaunlich gut gelungen, einen auf seinem Gebiet anerkannten wissenschaftlichen Essayisten mit einem Comickünstler der Extraklasse zusammenzubringen. […] Die Nürnberger Prozesse waren gerade sechs Monate vergangen, da hatte es niemand gewagt, gegen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte zu stimmen. Ob heute noch eine Mehrheit in der Generalversammlung für diesen Text votieren würde? Dass zahlreiche sich demokratisch nennende Staaten zunehmend versucht sind, sie nicht mehr zu beachten, ist jedenfalls Tatsache. Auch diese Aspekte werden unverblümt aufgezeigt, und nicht zuletzt daher ist diesem Comic ein zahlreiches Publikum zu wünschen – von Jung bis Alt.«
Buchkultur
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