Matthias Mücke erzählt die Geschichte vom Erwachsenwerden in den letzten Tagen der DDR, in einer Subkultur der Jungen, der Außenseiter und der Intellektuellen in der authentischen Sprache der Zeit und mit vielen Zeichnungen, die detailliert diese untergegangene Welt festhalten.
Der Erzähler, der gerade eine Ausbildung als Maler macht, hält es nicht mehr aus in seinem spießigen Elternhaus in Pankow. Sein Sehnsuchtsort ist der Prenzlauer Berg mit seinen verfallenden Hinterhäusern, in denen die Bohème der DDR lebt. Er sucht einen Platz für sich in dieser Zeit des Umbruchs und mäandert zwischen verrückten Typen herum: dem Lebenskünstler Edmund, der schönen jungen Mutter Susanne und dem Punkmusiker Gurke, in dessen Kellerwohnung er unterkommen kann. Als Gurke eines Tages verschwindet, bricht die Realität in das Leben herein: Er hatte Ärger mit der Staatsmacht. Doch auch Susanne ist plötzlich verschwunden, dabei ging es mit der Liebe doch gerade erst los …
Bei BUCHFUNK ist ein Hörspiel des Titels erschienen, gesprochen von Stefan Kaminsky. Eine Hörprobe gibt es hier.
»Es ist ein großes Abenteuer, in dieser Geschichte mit ihren wundervollen Illustrationen durch das Erwachsenwerden seines Helden und den Prenzlauer Berg der 80er Jahre zu spazieren und manchmal auch zu stolpern. Melancholisch und doch nie sentimental.«
Marion Brasch
»Mücke ist ein launiger Plauderer: Der Erinnerungsroman über den Prenzlauer Berg der Achtzigerjahre ›Fernweh imParadies‹ erzählt mit Witz und Tempo.«
Alexander Košenina, FAZ
»80er-Jahre-Revivals gibt es viele. Meist werden dabei die immer gleichen Ecken so penetrant ausgeweidet, bis diese implementierten Erinnerungen die Gehirnwindungen so penetrant verkleistern wie Prilblumen die Küchenkacheln der 70er. Matthias Mückes Rückblick hebt sich aus diesem Nostalgiepotpourri auf angenehme Weise ab und entwickelt – zumindest für Lesende aus dem Südwesten der alten BRD – eine verblüffende exotische Verführung, ohne dabei den gesamtdeutschen Kleinspießer-Common-Sense zu verlassen. Mit naiv-realistischer Bleistifthand begleitet der mehrfach prämierte Grafiker seine Erinnerungen an den Prenzlauer Berg vor dem Mauerfall.«
Jürgen Reuß, Badische Zeitung
»Es riecht nach Staub, Kohleofen und Abenteuer. Wir befinden uns im Ostberlin der 80er Jahre, die letzten Tage der DDR sind angebrochen – nur weiß das noch niemand. Der namenlose Ich-Erzähler in Matthias Mückes neuem Buch hält es nicht mehr aus in der Spießer-Welt von Pankow, mit ihren dekorierten Sofakissen und Sprelacart-Schrankwänden. Sein Sehnsuchtsort ist der Prenzlauer Berg, der auch Mücke, 1965 in Ostberlin geboren, magisch anzog. Fernweh ist ein bitter-süßes Gefühl. Wer die Frage ›Wie war das damals?‹ nicht mit Ostalgie-Kitsch oder Broschüren der Bundeszentrale für politische Bildung beantworten will, ist mit Matthias Mückes Buch bestens bedient.«
Nils Kahlefendt, MDR Kultur
»Der Grafiker und Kunstpreis-Träger Matthias Mücke erzählt in seinem wunderbaren Roman ›Fernweh im Paradies‹ von einer Jugend im Prenzlauer Berg der 1980er-Jahre. Mit seinem neuen Buch, das vom Ton an Ulrich Plenzdorfs ›Die neuen Leiden des jungen W.‹ (1972) erinnert, konsolidiert er sich jetzt als Autor. Ein wohltuend normaler Roman, der den Mythos Prenzlauer Berg auf eine menschliche Ebene herunterbricht und mit Mückes naiv- realistischen Zeichnungen illustriert einen authentischen Blick in eine vergangene Zeit wirft. Es gab eben nicht nur die Szenegrößen und Stasispitzel, über die so viel geschrieben wurde, sondern auch jede Menge junge Kreative und Verweigerer, die kaum einer mehr kennt.«
Welf Grombacher, Märkische Oderzeitung
»Wenn wir von fremden Welten reden, die uns zur Begegnung mit uns selbst verhelfen, dann kann auch ›Fernweh im Paradies‹ nicht fehlen. Hier lässt […] Matthias Mücke eine Welt auferstehen, wie es sie schon lange nicht mehr gibt. Er entführt seine Leser*innen in den Prenzlauer Berg der 1980er Jahre [… und] lässt uns – in Wort und Bild – tief eintauchen in diese spezifisch ostdeutsche Parallelwelt, [… die] längst unwiederbringlich in der Vergangenheit versunken [ist]. ›Fernweh im Paradies‹ wirkt angesichts dessen wie ein Testament.«
Sylvia Mucke, Eselsohr
»So geht das: Vergangene Welten beschwören, ohne sie herbeizusehnen.«
Leonie Berger, SWR2
»Matthias Mücke erzählt einerseits von einer Welt, der DDR, die es nicht mehr gibt, und zeigt gleichzeitig auf, was ein autokratischer Staat mit den Menschen anstellt. Seine Geschichte ist so universell wie aktuell. Die Illustrationen verstärken die Atmosphäre gekonnt; die Annäherung an die Welt der Kunst ist präzise und anschaulich. Sprachlich vernehmen wir die authentische Stimme eines jungen Erzählers, die dann und wann versagt, die nicht durchweg rund und ausgefeilt klingt, sondern teilweise brüchig, unfertig. Und die einem auch mal in einem Nebensatz den Atem stocken lassen kann.«
Cyrilla Gadient, Kolibri
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